Veränderungen der Sommerwitterung im südlichen Mitteleuropa von 1270-1400 als Auftakt zum Gletscherhochstand der Neuzeit
Abstract. Die sommerlichen Witterungsverhältnisse der Periode 1270–1400 sind mit Hilfe von radio-densitometrischen Daten und quellenkritisch evaluierten anthropogenen Aufzeichnungen rekonstruiert und zum Vorstoß des Aletschgletschers im 14. Jahrhundert in Beziehung gesetzt worden. Das Zusammenspiel der beiden Datentypen ist zunächst in der gut dokumentierten Periode 1525–1860 überprüft worden. Anschließend sind die Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse aufgrund übereinstimmender Angaben von radiodensitometrischen und anthropogenen Daten mit ungewichteten Indices beurteilt worden. Das Ergebnis stellt die Periode 1342–1347 als eine der nassesten und kältesten innerhalb des letzten Jahrtausends heraus. Es wird vermutet, daß diese Klimaschwankung für den in der Periode 1350–1380 vermuteten weitreichenden Vorstoß des Aletschgletschers den nötigen Schub geliefert hat und möglicherweise mit der europäischen Pestepidemie von 1348–50 verknüpft ist.