Propriété privée, équilibre social et organisation de l'espace
Abstract. Das Thema des Privateigentums ist für das Verständnis räumlicher Praktiken von grundlegender Bedeutung. Speziell in der Sozialgeographie ist das individualistische Paradigma untrennbar mit jeglichem Theorisationsversuch verbunden. Die Rolle des Privateigentums darf daher nicht bloss unter dem strukturellen Aspekt (z. B. der Verteilung des Grundbesitzes) betrachtet werden, sondern muss auch als eine im Verhalten dem Räume gegenüber verborgene gesellschaftliche Versinnbildlichung angesehen werden. Zur Hervorhebung der Dynamik benutzt der Verfasser einen geo-historischen Ansatz. Er legt zunächst die räumlichen Auswirkungen des individualistischen Paradigmas dar. Danach werden die dem Privateigentum im Rahmen der Verstädterungs- und Raumplanungspolitik auferlegten Beschränkungen abgehandelt. Daraus wird ersichtlich, dass diese für die Grundeigentümer restriktive Politik nichts anderes ist als eine «soziale Technologie», welche die gesamte Gesellschaft prägt. Jegliche (aktive) Raumordnung hat ihren Ursprung in der gesellschaftlichen Versinnbildlichung des Eigentums und setzt ein Gleichgewicht zwischen privaten und allgemeinen Interessen voraus. Die Untersuchung der Besitzverhältnisse und deren raum-zeitliche Konfiguration kann daher zu einem neuartigen Verständnis der Sozialstruktur beitragen.