Articles | Volume 56, issue 1
https://doi.org/10.5194/gh-56-48-2001
https://doi.org/10.5194/gh-56-48-2001
31 Mar 2001
 | 31 Mar 2001

Institutionalisierungspfade von Naturschutzgebieten : drei Fallbeispiele und ein Modell

M. Röper

Abstract. In dem Beitrag wird die Entstehung und der Verlauf von Konflikten bei der Planung und Einrichtung von Naturschutzgebieten in Entwicklungsländern durch die Kombination verschiedener sozialgeographischer Ansätze modellhaft erfasst. Naturschutzgebiete werden dabei als eine Form der Institutionalisierung des Zugangs zu und der Kontrolle von Raum begriffen. Die Konflikte sind auf das Aufeinandertreffen zahlreicher Akteure, Interessen, Aneigungs- und Nutzungsmuster sowie Machtkonstellationen zurückzuführen. Der Vergleich von drei Schutzgebieten aus der Pantanal-Region im Westen Brasiliens zeigt, dass der Institutionalisierungsprozess selbst innerhalb eines einheitlichen regionalen Rahmens sehr unterschiedliche Verläufe nehmen kann. Als konfliktträchtig haben sich dabei nicht in erster Linie die Grundkomponenten der Institutionalisierung erwiesen, sondern vielmehr ihre jeweilige konkrete Anordnung sowie die Strategien zu ihrer Durchsetzung. Dies eröffnet aber auch die Chance, dass durch einen veränderten Umgang mit diesen Komponenten zwar nicht ein konfliktfreier, aber unter Umständen ein in der Praxis erfolgreicherer Verlauf der Institutionalisierung von Naturschutzgebieten möglich wird.

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