Bessere Rahmenbedingungen allein beseitigen Armut nicht! Eine theoriegeleitete Vier Ebenen-Strategie für entwicklungspolitische Interventionen
Abstract. In der Auseinandersetzung um die sinnvollste Interventionsebene schlägt derzeit das Pendel des entwicklungspolitischen Mainstream zugunsten der globalen bzw. Makrostrukturpolitik aus. Anstelle der «Insellösungen» armutsorientierter Basisprojekte sollen die Armut verursachenden Rahmenbedingungen verändert werden. Der Artikel versucht zu begründen, warum diese plausibel klingende Strategie ebenso vom Fehlschlag bedroht ist wie all die isolierten Mikroebenen-Interventionen vergangener Jahrzehnte. Mit Hilfe eines Analyserahmens, welcher ein dialektisches Verhältnis von Rahmenbedingungen und Handlungsstrategien unterstellt, wird versucht, eine theoretische Grundlage für ein am Systemdenken orientiertes Interventionskonzept zu schaffen. Ergebnis dieser Vorgehensweise ist eine Vier Ebenen-Interventionsstrategie, im Rahmen welcher armutsorientierte Veränderungen globaler und nationaler Rahmenbedingungen, regionale Konzeptentwicklung und die Befähigung benachteiligter, armer Bevölkerungsgruppen zur Nutzung der neu entstehenden Handlungsspielräume aufeinander abgestimmt werden sollen.