Modellierung von Bodentypen und Bodeneigenschaften im Oberengadin (Schweiz) mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS)
Abstract. Detaillierte Bodenkarten im schweizerischen Alpenraum existieren praktisch nicht. Die einzige Grundlage ist die Bodeneignungskarte im Massstab 1:200'000. Mit der GIS-Datenbasis des Kantons Graubünden wurde versucht, über eine räumliche Analyse einen Teil der Bodeninformationen nach der FAL-Nomenklatur zu modelieren. Die modellierten Grössen umfassen Bodentyp, Gründigkeit, Wasserhaushalt, Geländeform, pH-Wert, org. C-Gehalt, Skelettgehalt und die Körnung. Die Berechnungen basieren zu einem Teil auf der Bodentypenmodellierung, von welcher weitere Eigenschaften abgeleitet werden konnten. Die Modellierung stützt sich auf das prozess-orientierte entity relationship-Prinzip sowie auf Pedo-Transfer-Funktionen. Da die Rasterbeite des digitalen Höhenmodells von 20 Metern für die Modellierung der Bodeneigenschaften der Talebene nicht befriedigen konnte, wurden die Bodeneigenschaften in der Talebene mit einer Luftbildkartierung erfasst. Die erzielten Resultate stimmen zuversichtlich (die Übereinstimmung Feld – Modell liegt bei ca. 70%) und können in einem auch für die Praxis relevanten Massstab von ca. 1:50'000 dargestellt werden.