Articles | Volume 64, issue 2
https://doi.org/10.5194/gh-64-81-2009
https://doi.org/10.5194/gh-64-81-2009
30 Jun 2009
 | 30 Jun 2009

Entscheidungsfindung und Handlungsfähigkeit in kooperativen Steuerungsstrukturen zwischen sektoraler Binnenorientierung und kollektivem Lernen : das Programm "Soziale Stadt" als Experimentierfeld vernetzten Regierens

S. Hafner

Abstract. Das bundesdeutsche Bund-Länder-Programm «Soziale Stadt» soll den Problemen in benachteiligten städtischen Quartieren begegnen und einen Aufwertungsprozess einleiten. Auch stellt es ein Pilotprojekt für eine Reform der Stadterneuerungspolitik dar, da es kooperative Steuerungsstrukturen anschiebt, die Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie die Bewohner integrieren. Ziel des Beitrags ist es, Lernprozesse in vernetzten Entscheidungs- und Handlungssystemen am Beispiel der «Sozialen Stadt» in München zu untersuchen. Dabei wird die «Soziale Stadt» als Experimentier- und Lernfeld konzeptionalisiert und ihr Potenzial für kollektives Lernen mittels interpretativer Verfahren analysiert. Ob innovative Politikgestaltung, wie sie mit der «Sozialen Stadt» prinzipiell möglich ist, neue Handlungsspielräume und Problemlösungen eröffnet, bleibt jedoch oftmals das Ergebnis von zufälligen Gelegenheiten. Mit dem Aufbau kooperativer Steuerungssysteme bedarf es einer systematischen Organisation von Lernprozessen, um die selbstreflexive Umsteuerung einzuleiten und dauerhaft zu etablieren.