Globalisierung und translokales Kulturverständnis
Abstract. Im Kontext der Globalisierungsdiskussion wird ein Kulturverständnis thematisiert, das Kultur nicht statisch, sondern als räumlich und zeitlich dynamisch betrachtet. Eine einseitige Wahrnehmung der Globalisierung als homogenisierend und wirtschaftszentriert wird – gepaart mit einem statischen, auf Authentizität ausge richteten Kulturverständnis – häufig als Bedrohung empfunden und führt zu protektionistischen Reaktionen, bzw. zur Ablehnung der Globalisierung. In diesem Artikel werden also Konzepte von Kultur und Globalisierung im wissenschaftlichen und medialen Diskurs sowie deren Implikationen und Konsequenzen diskutiert. Im medialen Diskurs wird Globalisierung häufig als etwas Unausweichliches thematisiert, deren Folgen – z.B. Arbeitsplatzvernichtung, Klimaveränderung oder kulturelle Vereinheitlichung – wir ausgeliefert sind. Im weiter gefächerten wissenschaftlichen Diskurs wird Globalisierung differenzierter betrachtet. Im vertretenen Ansatz wird argumentiert, dass Lokales und Globales nicht Gegensätze, sondern sich bedingende Elemente des Globalisierungsprozesses sind. Daraus wird geschlossen, dass ein translokales Kulturverständnis weit besser zur Lösung von globalen Problemen beitragen kann, als ein statisches.