Räumlich-soziale Entmischung und die Finanzkrise der Kernstädte : das Beispiel Zürich
Abstract. Im Kontext der funktionalen und sozialen Entmischung im Agglomerationsraum wird die finanzielle Krise der Kernstädte am Beispiel der Stadt Zürich thematisiert. Die zunehmende Polarisierung zwischen Kernstadt und Agglomeration führt zu einem Ungleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben der öffentlichen Hand in der Kernstadt. Durch die Tatsache, dass die pendelnden Erwerbstätigen ihre Einkommen aus der Kernstadt in die Wohnsitzgemeinden transferieren, erodieren die Steuereinnahmen der Stadt, während die Infrastrukturausgaben hoch bleiben. Das Agglomerationssystem weist als Folge davon ineffiziente Strukturen auf, und die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Zürich ist dadurch zunehmend gefährdet. Neben der Lösung des «Spill-over- Problems» und der Abgeltung der durch die «A-Stadt- Effekte» bedingten steigenden Soziallasten müssen längerfristig raumplanerische Massnahmen zum Abbau der polarisierten Agglomerationsstrukturen in Erwägung gezogen werden.