Articles | Volume 56, issue 2
https://doi.org/10.5194/gh-56-107-2001
https://doi.org/10.5194/gh-56-107-2001
30 Jun 2001
 | 30 Jun 2001

Pendlermobilität in der Nordwestschweiz : Entwicklung der Pendlerbeziehungen und der Verkehrsmittelwahl zwischen 1970 und 1990

P. Rey

Abstract. Im Kontext der funktionalen Entmischung wurde das Wachstum des Pendlerverkehrs am Beispiel der Region Nordwestschweiz thematisiert. Es bestätigte sich, dass die interkommunale Pendlermobilität stark zugenommen hat. Der Anteil der interkommunalen Pendler stieg zwischen 1970 und 1990 von 33% auf 52%. Trotz der Bevölkerungssuburbanisierung dominiert der interkommunale Pendlerverkehr innerhalb und in die Agglomeration Basel, da sich das Arbeitsplatzangebot weiterhin in der Agglomeration Basel konzentriert. Im interkommunalen Pendlerverkehr ist in den 80er Jahren der öffentliche Verkehr stärker gewachsen als der motorisierte Indidividualverkehr. Dies im Unterschied zum starken Wachstum des MIV in den 70er Jahren. In der Stadt Basel benutzten 1990 57% aller intrakommunalen Pendler ein öffentliches Verkehrsmittel. Dieser Anteil betrug 1990 in den ländlich-peripheren Gemeinden durchschnittlich 3%. Um dem Trend der zunehmenden Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten entgegenzuwirken, sind einerseits Massnahmen zur Steigerung der Wohnstandortqualität in den Zentrumsgemeinden zu ergreifen. Andererseits kann längerfristig die Zunahme des Pendlerverkehrs im allgemeinen und des motorisierten Individualverkehrs im speziellen nur durch Kostenwahrheit im Verkehr (Road-Pricing usw.) und durch restriktive Massnahmen in den vom Verkehr betroffenen Gemeinden verhindert werden.

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