Wohnraumversorgung für alte Menschen : ein Markt?
Abstract. Die demographische Alterung der westlichen Gesellschaft ist als Megatrend zu bewerten und hat neben den vielfach diskutierten sozial- und gesellschaftspolitischen Auswirkungen auch Folgen für den Wohnungsmarkt. So sind aus wirtschaftsgeographischer Sicht die Konsequenzen des demographischen Alterungsprozesses in Form veränderter Konsummuster und Raumansprüche geographisch relevant. Während die Altersheime zunehmend zur Wohnform der Hochbetagten werden, wächst ein Nachfragesegment, das durch Personen, die nach der Erwerbs- und Familienphase selbständig einen Haushalt führen wollen, gebildet wird. Dies wirft die Frage auf, ob dem Nachfragewandel auch ein entsprechender Angebotswandel folgt.
Wie empirische Studien zeigen konnten, wird das wachsende Nachfragesegment kaum strategisch entwickelt. Die Gründe hierfür liegen in einer zumeist punktuellen Wahrnehmung demographischer Alterung, negativen Altenbildern, fehlenden Marktsignalen und oftmals auch mangelnden Rentabilitätsaussichten begründet. Die Resultate weisen darauf hin, dass politische Interventionen für die zukünftige Wohnraumversorgung alter Menschen erforderlich sind.