Articles | Volume 61, issue 1
https://doi.org/10.5194/gh-61-4-2006
https://doi.org/10.5194/gh-61-4-2006
31 Mar 2006
 | 31 Mar 2006

Entwicklungsinterventionen und die Macht lokaler Alltagspraxis : das Beispiel der Waldnutzung in Pakistan

U. Geiser

Abstract. Von Geographischer Entwicklungsforschung wird häufig Praxisrelevanz gefordert, die sich etwa in Begleitforschungen zur Entwicklungszusammenarbeit (EZA) äussert. Solch anwendungsorientierte Forschung ist wichtig, thematisiert aber nie das Instrument der Entwicklungsintervention und deren Grundannahmen selber. Der Artikel argumentiert deshalb für eine Forschung zur Entwicklung als soziale Praxis, mit deren Hilfe die Wirkungsweise der EZA als eine soziale Arena der Politikformulierung und -umsetzung begriffen wird. Diese analytische Perspektive wird am Beispiel der stark genutzten Wälder Nordwest- Pakistans eingesetzt. Trotz intensiver Entwicklungsanstrengungen in den letzten zwanzig Jahren geht es den Wäldern heute so schlecht wie zuvor. Durch eine Perspektive von Entwicklung als soziale Praxis wird deutlich, dass zwischen der Formulierung von Entwicklungspolitiken und ihrer praktischen Umsetzung grosse Unterschiede bestehen, welche häufig im Spannungsfeld zwischen «Projektwelten» und der realen Alltagspraxis der Beteiligten begründet liegt.

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