Articles | Volume 64, issue 2
https://doi.org/10.5194/gh-64-98-2009
https://doi.org/10.5194/gh-64-98-2009
30 Jun 2009
 | 30 Jun 2009

Partizipation als Ausnahmezustand

B. Korf

Abstract. In «Die Erfindung des Politischen» (1993) beschreibt Ulrich Beck Subpolitik als den Ort, an dem die Grenze zwischen Politik und Nichtpolitik verschwindet. Aus der zunehmenden Wirkkraft von Subpolitik erwächst die grundlegende Frage, mit welcher Legitimation diese Art von Subpolitik in die Sphäre der institutionalisierten Politik eindringt. Beck’s Subpolitik soll im Anschluss an theoretische Arbeiten von Chantal Mouffe und Giorgio Agamben als post-politische Aspiration bezeichnet werden, die einen Ausnahmezustand herstellt, indem sie Räume für das Politische postuliert und diese Ausnahmeräume zur Regel erklärt. Dieses Argument wird anhand einer bürokratisierten Form von Subpolitik analysiert, die in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) Eingang gefunden hat: der partizipativen Planungsmethode PRA.