Articles | Volume 55, issue 2
https://doi.org/10.5194/gh-55-108-2000
https://doi.org/10.5194/gh-55-108-2000
30 Jun 2000
 | 30 Jun 2000

A priori ohne Apriori : A-moderne, Sprachpragmatik und Geographie

W. Zierhofer

Abstract. A-moderne Denkansätze fragen systematisch nach der Konstitution von Entitäten jeglicher Art durch eine erkennende oder sprechende Instanz. Insofern radikalisieren sie moderne Perspektiven. Indem sie jedoch auch die Dichotomie von Natur und Kultur, die stillschweigend vorausgesetzt die Grundlage für das Selbstverständnis der Moderne bildet, als kontextrelative Konstruktion betrachten, setzen sie sich markant von der Moderne ab. Gerät die Unterscheidung von Natur und Kultur in Fluss, kann sie auch nicht mehr zur Ordnung akademischer Aktivitäten herangezogen werden. Für die Geographie könnte sich daraus die Chance ergeben, sich als eine a-moderne Disziplin zu profilieren, die sich der in der Moderne problematischen Mischphänomene zwischen Natur und Kultur kompetent annimmt.

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